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   "Mein schlimmster Albtraum"

 
 

     Darmstädter Echo, Montag, 13. Februar 2012 Seite 32. DIE ANDERE SEITE

 


BERLIN Angelina Jolie stellt ihren Bosnien-Kriegsfilm " In tehe Land of Blood and Honey
٬٬  in Berlin vor

 


Hollywoodstar Angelina Jolie hat zum ersten Mag Regie geführt. Da Ergebnis stellte sie am Wochenende in Berlin vor.

 

 

VON STEFAN BENZ

 

BERLIN. Als Hollywoodstar kann man es sich einfacher machen MIT seinem ersten Film. Angelina Jolie (36) hat ein Kriegsdrama über Verbrechen an Frauen gedreht. Ihr engagierter Festivalauftritt mit "In the Land of BIood and Honey", außer Konkurrenz auf der Berlinale, brachte ihr viel Respekt.

 

Erst mal sind bei der Pressekonferenz ihre Schauspieler dran. Fast 20 Minuten lang erzählen sie vom Casting und vom Dreh, lobt das Ensemble seine einfühlsame Regisseurin. Angelina Jolie aber weiß, dass, während die anderen sprechen, doch die meisten Blicke auf sie gerichtet sind. Also reckt sie das Kinn leicht nach oben, umklammert mit der Linken den rechten Unterarm, stützt ihr Haupt auf die Hand.

Es ist ein anmutiges Schweigen voller Aufmerksamkeit. In Hollywood lernt man Haltung vor der Kamera. Doch diese Frau kann mehr. Als Regie-Debütantin zeigt Jolie, dass sie auch hinter der Kamera aufrecht Haltung zu bewahren weiß. Sie hat mit bosnischen Schauspielern in bosnischer Sprache gedreht. Das lässt sich schwerer vermarkten, mutet aber allemal authentisch an.

Die Actionheldin ("Lara Croft") und Charakterdarstellerin ("Der fremde Sohn") ist seit Jahren auch UNO-Botschafterin des Flüchtlingskommissariats. Und dieses Ehrenamt ist ihr offensichtlich eine große Verpflichtung. In den USA wisse man so wenig über Kriege im Ausland, sie habe mehr erfahren wollen. Dass Jolie das Drehbuch ihres ersten Films selbst verfasst hat, konnten viele ihrer bosnischen Schauspieler zunächst gar nicht glauben: so viel Einfühlung in das Leid der Menschen.

"ln the Land of Blood and Honey" zeigt eine vom Krieg grausam verstümmelte Liebesgeschichte. Hauptmann Danijel, Sohn eines nationalistischen Serbengenerals, lernt die muslimische Malerin Ajla aus Bosnien kennen: ein Flirt, eine Affäre ­ doch bevor mehr daraus werden kann, schlägt eine Granate ein.

Es ist 1992, der Krieg beginnt, serbische Einheiten deportieren Bosnier, exekutieren die Männer, vergewaltigen Frauen. Danijel gehört zu den Tätern, Ajla zu den Opfern, doch der Kunstgriff ihrer kurzen Bekanntschaft sorgt dafür, dass er sie im Frauenlager protegieren wird. Was Liebe hätte werden können, wird eine zusehends pervertierte Angst-Schutz-Zuneigung.

 

Jolies Anteilnahme gilt den Frauen

 

Jolie erzählt diese Geschichte dramatisch hoch verdichtet. Die serbischen Kriegsverbrechen in Srebrenica 1995 und die Belagerung Sarajewos 1992 bis 1996 bilden den Hintergrund. Von serbischer Seite waren die Reaktionen bislang eher feindselig, und auf entsprechende Kritik reagiert Jolie angestrengt lächelnd und mit gekräuselter Stirn. Mehr offene Missbilligung lässt ihr elegantes Styling nicht zu.

Schwarz-Weiß-Malerei und einseitige Parteinahme gegen die Serben lauten zwei Vorwürfe aus der Journalisitenrunde. Jolie sagt: "Es ist keine Dokumentation, sondern eine künstlerische Interpretation. Es gibt viele Möglichkeiten, Geschichten über diesen Krieg zu erzählen." Man kann es auch offensiver vertreten: Natürlich kommen die: Serben hier nicht gut weg, aber es ist nicht nur Danijel, der da mit eine seinem Gewissen ringt.

Jolie aber tritt gar nicht für oder gegen eine der Kriegsparteien an, ihre Anteilnahme gilt den Frauen. Sie werden geschändet, als lebende Schutzschilde missbraucht. Über die Statistik der Opfer mag Jolie nicht streiten: "Es geht nicht um Zahlen, schon eine vergewaltige Frau wäre zu viel." Kurz sie klingt sie kämpferisch, dann ist die professionelle Freundlichkeit wieder angeknipst.

Ihr Film spricht eine viel härteste Sprache. So mitfühlend er die Opfer zeigt, so schonungslos stellt er die Gewalt nach. Wer so plündert kriegt einen Kopfschuss, wer aufmuckt auch. Auf dem Höhepunkt der Verrohung werfen Soldaten ein Baby aus dem Fenster. Solch ein Sehrecken, inszeniert von einer Frau, die drei eigene und drei adoptierte Kinder hat, wundert sich eine Journalistin? "Genau deshalb muss ich es zeigen ", insistiert Jolie." Was man im Film sieht, ist ja nur ein kleiner Ausschnitt. Das soll schwer mit anzusehen sein, das sol1 nachwirken. Wenn ich mit einen Kriegsfilm so einfach betrachten kann, dann fühle ich mich unwohl. Ich habe ja gar nicht alles gezeigt, was ich konnte. Die Szene mit dem getöteten Kind aber, das ist mein schlimmster Albtraum."

Unbequemer kann man als Topstar kaum in die Regiesteigen. Jolies Ihr nächster Film wird eine Disney-Produktion. Da ist die Welt nicht so kaputt. Und die Actionheldin würde sie auch

noch mal spielen, schon der ältesten Tochter zuliebe. Dann könnte Jolie mal wieder die Welt retten. Als Autorenfilmerin ist sie so aufrichtig zu zeigen, dass die Liebe im Krieg rettungslos verloren gehen kann.

 

 

 

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